Gefahr aus der Wasserleitung

Deutschlandweit sorgt bakteriell verseuchtes Trinkwasser für Beunruhigung. Denn seit die Bundesregierung auch Eigentümer von Gebäuden mit großen Warmwasserspeichern verpflichtet hat, ihre Anlagen auf Legionellen prüfen zu lassen, werden immer mehr hohe Legionellenkonzentrationen gefunden.

So meldete die MainPost am 23.8.2012 „Gesundheitsamt verhängt Duschverbot im Hochhaus“ wegen extrem hoher Legionellen Konzentration mit 20 000 Kolonien bildende Einheiten pro 100 Milliliter (KBE/100ml). Das ist schon eine sehr extreme Legionellenbelastung, denn ab einem technischen Maßnahmewert von 100 KBE/100ml spricht man von einer Kontamination und es sind Maßnahmen zum Schutz der Mieter einzuleiten. Eine Empfehlung lautet, nicht zu duschen, bis die Leitungen desinfiziert oder mit heißem Wasser durchgespült wurden. Diese ersten Maßnahmen dienen zur unmittelbaren Gefahrenabwehr. Weiterhin ist eine Gefährdungsanalyse notwendig, um zu klären welche technisch-hygienischen und organisatorischen Verbesserungen notwendig sind. Um das Problem dauerhaft in den Griff zu bekommen, kommt man an zielgerichteten Sanierungsmaßnahmen nicht vorbei.

Legionellen gelangen über vernebeltes Wasser in die Atmungsorgane, wie z.B. beim Duschen, und können so zu der sogenannten Legionärskrankheit, einer schweren Form der Lungenentzündung, oder zum Pontiac Fieber führen. Die Zahl der gemeldeten Legionellose-Erkrankungen für 2012 liegt in Deutschland nach dem Robert Koch Institut schon bei 325 (Datenstand 22.8.2012). Und die Zahlen werden voraussichtlich noch ansteigen, da immer öfter in den Krankenhäusern bei entsprechenden Symptomen verstärkt auch auf Legionellen untersucht wird. Nach Expertenangaben ist die Dunkelziffer sehr hoch – das Umweltbundesamt schätzte die Zahl der Legionärskranken im Jahr 2011 auf bis zu 30.000.

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